Beurteilungstext des Preisgerichts
Ein auf den ersten Blick überraschender und auf den zweiten Blick zunehmend interessanter Entwurf, dessen Schwerpunktqualität auf der Verzahnung von Grünraum und verdichteten Bebauungseinheiten liegt. Die aus 5-eckigen Hausmodulen zusammengesetzten, sich kurvig in den Freiraum entwickelnden Hauszeilen bilden erlebbare Aussenräume und ermöglichen eine Öffnung des gesamten Quartiers zur Albaue. Aufgrund der unterschiedlichen Höhe und Färbung der einzelnen Häuser werden eine kleinteilige Massstäblichkeit und ein lebendiges Erscheinungsbild erreicht. Das architektonisch-gestalterische Konzept ist eng verbunden mit dem städtebaulichen Entwurf.
Trotz der sehr hohen Dichte enthält der Entwurf eine poetisch spielerische Note. Der Gefahr solcher modularen Konzepte von Schematismus und unkontrolliertem Wachstumsdrang wird durch eine gekonnt ausgeformte Randausbildung an der Schöllbronner Straße und vor allem auch zum Industriegebiet hin begegnet. Die Fassaden müssten abstrakt und ruhig gestaltet werden, um eine allzu pittoreske Atmosphäre zu vermeiden. Die Fahrerschliessung ist in Form von drei Stichen von Aussen her angelegt. Von denen aus ein Großteil der Häuser ebenerdig anfahrbar ist. Eine Durchfahrungsmöglichkeit des Gebietes wurde konsequent vermieden. Bei der Ausformung der Tiefgarage waren bauliche Optimierungen unvermeidlich.
Die vorgeschlagene Gebäudeform am östlichen Rand eignet sich für verschiedene gewerbliche Nutzungen. Sie sind richtigerweise von Osten her erschlossen. Die Wohnhäuser sind nach dem Zweispännerprinzip erschlossen. Sie sollen in Passivhausbauweise errichtet werden. Die durch eine Energieberechnung untermauert wird. Der allgegenwärtige Freiraum wird als zusammenhängender öffentlicher Grünraum mit Flächen für Spiel und Freizeit vorgeschlagen. Die lagunenartige Ausweitung des Flussbettes der Alb ist eine zum Entwurf passende Massnahme, die auf Machbarkeit bezüglich der Wassermenge geprüft werden müßte.